Wünsche

Vor einiger Zeit habe ich, angeregt durch eine Freundin, meine Vorsätze auf Wünsche umgestellt. Also nicht, was nehme ich mir für das neue Jahr vor, sondern was wünsche ich mir? Wünschen macht definitiv mehr Spaß. Wünschen lässt dem Zufall, der guten Fügung, dem Unverhofften Raum. Anders der Vorsatz, der alles aus sich selbst schöpfen möchte. Der Wunsch denkt sozusagen mit, dass sowieso nicht alles in unserer Hand liegt. Nicht alles lässt sich willentlich herbeiführen. Aber wir können dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen: mit guten Wünschen und einer entsprechenden Fokussierung und mit unseren eigenen “Sprungfedern”, also unseren Kompetenzen und unserer Begeisterung.

Manchmal brauchen diese Federn, um im Bild zu bleiben, aber wieder etwas mehr Flexibilität. Konkret könnte das bedeuten, wir haben uns auf ein Thema, einen Ansatz, eine Idee fixiert und können diese nicht so einfach wieder loslassen, auch wenn sie bisher nicht weitergeholfen haben. Eine der existenziellen Coachingfrage lautet daher, was möchtest du beenden. Das bringt Schwung ins System, neue Perspektiven und Optionen entstehen.

Melden Sie sich, wenn Sie ein Thema haben, und sich fragen, wie und ob dieses im Coaching bearbeitet werden kann. Ich freue mich von Ihnen zu hören.

Alles Gute für 2018, Ihre Julia Weitzel

Neue Rezension: Kompetenzorientierte Hochschuldidaktik

Auch in der Hochschullehre geht kein Weg mehr an einer Kompetenzorientierung vorbei. Obwohl der Ansatz nicht unumstritten ist und gegebenenfalls Abwehrreaktionen hervorruft, steht er aus didaktischer Sicht für den „Shift from Teaching to Learning“ und somit für eine veränderte Lehr-/Lernkultur: Der Fokus verlagert sich von der Wissensvermittlung hin zu Aneignungsformaten, die Probehandeln in Echtsituationen ermöglichen. „Kompetenz“ als Begriff ist vielschichtig und schließt in Anlehnung an Weinert neben kognitiven auch motivationale, volitionale und soziale Fähigkeiten und die Bereitschaft zu deren Einsatz mit ein, um den Problemlösungsansatz in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können (vgl. Weinert 2001, S. 27 f.).

G. Macke und U. Hanke deklinieren den Begriff Kompetenzen in ihrer Veröffentlichung „Kompetenzorientierte Hochschuldidaktik“ einmal durch – beginnend mit der Planung bis hin zur Prüfung und reflektieren vorweg produktive, dazu passende Lehrhaltungen.

Ausführlich dazu meine Rezension.

Lehrportfolio – der eigenen Lehrphilosophie auf der Spur

Warum ein solches, nun ja auch aufwendiges Schreibprojekt starten? Lehrportfolios dienen nicht nur dem zunehmend geforderten Nachweis der Lehrbefähigung in Berufungsverfahren im Sinne einer Leistungstransparenz, die Dokumentation der eigenen Lehrkompetenz ist auch eine Möglichkeit zur Praxisreflexion und Selbstpositionierung, insofern also zur Professionalisierung.

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Beiträge auf der 45. Jahrestagung der dghd 2016 in Bochum

Vom 21. bis zum 23. September findet an der Ruhr-Universität Bochum die 45. Jahrestagung der dghd unter der Überschrift „Gelingende Lehre: erkennen, entwickeln, etablieren“ statt. Das im letzten Jahr erprobte Format DisQspaces wird fortgeführt. Durch die parallele Struktur werden die Beiträge flexibilisiert und eine diskussionsintensive Tagungskultur unterstützt. Ich bin im DQ „Forschendes Lernen – Erfolgsfaktoren in der Diskussion“ am Freitag (9:00-10:30, GABF 04/511) vertreten und stelle meinen szenischen Forschungsansatz als Beitrag zu Forschendem Lernen zur Diskussion („Potenziale szenischen Forschens für die Hochschullehre am Beispiel soziologischer Theorietexte„).

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Neue Rezension: Lehren an Hochschulen

Wie kann ich Lehre (noch) aktiver gestalten? Warum ist aktivierende Lehre und eigenverantwortliches Lernen insbesondere an Hochschulen so wichtig? Die Veröffentlichung von B. Pfäffli „Lehren an Hochschulen“ stellt genau diese Fragen zentral (mehr dazu in meiner Rezension unter social.net). Pfäffli schreibt dazu: „Eigenverantwortliches Lernen heißt, sich selbst Lehrerin oder Lehrer zu sein.

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Mitglied im dghd

Die Deutsche Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft aller an den Themen „Hochschuldidaktik“ interessierten Personen im deutschsprachigen Raum und bietet ein Forum für hochschuldidaktische Forschung, Entwicklung und Weiterbildung. Die Gesellschaft nimmt Stellung zu wichtigen Fragen von Hochschullehre und -studium. Aktuell ist z.B. das Positionspapier 2020 zur Zukunft der Hochschuldidaktik in reger Diskussion, welche auch auf der dghd Mitgliederversammlung 2016 in Bochum fortgeführt wird.

Nach eigenen Beiträgen auf den dghd-Jahrestagungen 2013 und 2014 und perspektivisch im Herbst 2016 freue ich mich nun auf einen verstärkten Austausch innerhalb der Gesellschaft.

Vieltaktigkeit: Misatango in der Laeiszhalle

Fröhlich leicht beschwingt und dann wieder traurig ernst, aber nie schwer, nie festgelegt auf einen Takt – die Misatango. Zwei Stunden zum schwerenlosen in-der-Musik-sein in einem großen Klangkörper voller (Vor-)Freude, Aufregung und Konzentration. Eine sehr schöne Kooperation mit der KlassikPhilharmonie brachte den Universitätschor der Leuphana in die Hamburger Laeiszhalle mit einzigartiger Akustik und neubarocken Ambiente.

Zwischen Theorietext und Inszenierung – Neue Veröffentlichung

Die soziale Welt als Bühne zu begreifen und zu untersuchen, ermöglicht den Blick für die Konstruktion sozialer Prozesse zu schärfen. In soziologischen Texten ist der Rückgriff auf theatrale Semantiken zu Analysezwecken bekannt und üblich. Ungewöhnlicher ist es jedoch vom Theorietext auszugehen und über produktives Lesen sowie szenisches Forschen zur Inszenierung zu führen. Ein solcher Zugang wird in der aktuellen Veröffentlichung gemeinsam mit der Soziologin Tanja Müller vorgestellt, denn das Zusammenspiel von soziologischem Wissen und szenischer Forschungspraxis regt an, Antworten auf die Frage, „in welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?“ (Ponys 1999), zu generieren.