Lehrkompetenz für Studierende

Warum ist Lehrkompetenz für Studierenden überhaupt ein Thema gelten sie doch gemeinhin als Adressaten von Lehre? Peermentoring ist einfach eine gute Antwort auf die hohen Abbruchsquoten in der Studieneingangsphase.

Bedenklich wird es sicherlich dann, wenn Studierende als „Allzweckmittel“ eingesetzt werden – für einen besseren Studieneinstieg, zum schnelleren Studieren und zielstrebigeren Abschließen … dies gilt es im Blick zu behalten, denn schließlich sollen aus Studierende, die Langzeitstudierende unterstützen, nicht selbst Langzeitstudierende werden. Aber das ist ein anderes Thema. Denn das Mentoring-Progamm an der Freie Universität Berlin ist hervorragend umgesetzt. Erfahrene Studierende begleiten eine Gruppe von Mentees durch die ersten beiden Semester und unterstützen sie bei der Studienplanung, der Vernetzung untereinander und bei der Entwicklung von Lern- und Arbeitsstrategien. Das Programm ist sehr gut nachgefragt, jährlich nehmen 200 Studierende an der Qualifizierung zur Mentorin bzw. zum Mentor teil.

Seit drei Jahren habe ich nun die Freude für die Mentoring-Qualifizierung aktiv zu sein und Studierende bei der hochschuldidaktischen Vorbereitung auf ihre Tätigkeit als Mentorinnen und Mentoren und somit bei der Entwicklung ihrer Lehrkompetenz zu begleiten.

Lehrkompetenz umfasst dabei neben der Planung und Durchführung von Veranstaltungen, auch Kompetenzen im Umgang mit Gruppen, Beratungsfähigkeiten und eine reflektierte Haltung zur Tätigkeit und Rolle. Denn letztlich werden die Mentoren_innen, ob sie wollen oder nicht, von den „Erstis“ als Vorbild und Rollenmodell wahrgenommen. Als Vorbild dafür wie ein_e Vertreter_in des eigenen Faches ist und dafür was Studieren und Studium allgemein bedeutet.

Eine Studentin schreibt dazu in ihrem Portfolio:

„Lehren im Kontext des Mentorings bedeutet für mich vor allem Unterstützung beim Lernen und Orientierung im Studium, also die Anregung zu einem erfolgreichen Selbststudium. (…) Die Mentees sollen im Idealfall ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie man strukturiert an neue Aufgaben und Herausforderungen herangeht und diese organisiert. Sie sollen selbstbewusst(er) werden und wissen, wie eigene Ziele erfolgreich erreicht werden können.“