Sprache und Gerechtigkeit

Was hat Sprache mit Gerechtigkeit zu tun und wie wird an Hochschulen eigentlich gesprochen?In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) stellen wir im Aufsatz Geschlechtergerechtigkeit und Sprachpraxis in universitären Lehr- und Lern-Kontextendie Ergebnisse des mit dem Lehrpreis der Leuphana ausgezeichnetes Lehrforschungsprojekt „Look who is talking how“ vor.

Forschendes Lernen im Verständnis Ludwig Hubers lebt davon die Ergebnisse auch für Dritte zugänglich zu machen. Wir freuen uns nun sehr über die Veröffentlichung, die wir, mein Kollegen Prof. Dr. Daniel Fischer und ich als Lehrendenteam, gemeinsam mit den Studentinnen Anne Gburzynski, Linda Stolzke, Amadea Strauß verfasst haben.

In der Zusammenfassung heißt es:

„Universitäten üben als Bildungseinrichtungen und Lebenswelten einen prägenden Einfluss in der Sozialisation der Studierenden aus. Verstärkten Bemühungen um die Pflege einer geschlechtergerechten Sprache an Universitäten steht jedoch ein Desiderat an empirischen Erkenntnissen über die kommunikative Praxis in Lehr-Lern-Kontexten gegenüber. Der Beitrag stellt eine explorative Studie vor, die im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes mit Studierenden des ersten Semesters das Ausmaß und Qualität geschlechtergerechter Sprachpraxis in drei Fachkulturen untersuchte. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass verallgemeinernde männliche Formen (generisches Maskulinum) den universitären Sprachgebrauch dominieren.“

Der Artikel steht übrigens – als freier Beitrag – in einem spannenden Kontext.

Das Themenheft 10/1 (März 2015) trägt den Titel „Künstlerische Forschung an Hochschulen und Universitäten – zwischen Idee, Skizze und Realisierung“. Dazu der Redakteur Michael Raunig:

„Der Bereich der künstlerischen Forschung bleibt im Vergleich zu anderen Forschungs- und Lehrtraditionen ein noch sehr neues Feld und eine Inspirationsquelle für die gesamte Forschungslandschaft. Die notwendigerweise große Methodenvielfalt künstlerischer Forschung wirkt an vielen Stellen heute bereits befruchtend für die Entwicklung neuer Forschungspraktiken in verschiedensten Disziplinen. Das Themenheft „Künstlerische Forschung“ versucht Einblicke in diese Forschungs- und Lehrpraxis zu bieten und auszugsweise zu zeigen, welche Projekte, Forschungsansätze und Lehrformate sich hier gegenwärtig erkennen lassen und mit welchen Mitteln und Zielsetzungen sie operieren.“